Tanzquartier

Halle G, Museumsquartier                               

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I THINK WE HAVE A GOOD TIME - chanson de geste

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I THINK WE HAVE A GOOD TIME - chanson de geste

Bruno Batinic

Karl Karner und Linda Samaraweerová suchen in I THINK WE HAVE A GOOD TIME wie in ihren bisherigen Produktionen mit ihrer spezifischen Form der Verschmelzung von Mitteln der darstellenden und bildenden Kunst, der Gleichsetzung, Umfunktionalisierung und Umkehrung des Performativen und Installativen sowie der lückenhaften, anspruchsvoll verdichteten Narration dem Thematisierten beizukommen. Die erwähnten Stilmittel scheinen sich wie geschaffen für Variationen einer Geschichte zu eigenen und dem Vorhaben, ein ambivalent-subversives, gegenwartsunsicheres und -undurchsichtiges Heldenlied zu konstruieren, nur dienlich sein zu können.
Das performative Stück nimmt formal und inhaltlich Bezug auf die mittelalterliche Tradition der französischen Heldenlieder, der so genannten Chanson de geste. Waren Chanson de geste formal strenge Gelegenheitsvolksunterhaltung um „heldenhafte Taten“ damaliger Zeit auf Märkten und bei ähnlichen Zusammenkünften, oft mehrtägigen Charakters, soll etwa auch in I THINK WE HAVE A GOOD TIME „die Originalität in der Variation“ des Vortragenden – die choreografische, performative oder inhaltliche Variation – im Rahmen der abgesteckten Themen- und Bewegungsfelder zum Ausdruck gebracht werden.

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I THINK WE HAVE A GOOD TIME - chanson de geste

Einfache Geschichten und große Mythen sind heute verpönt, werden aber gerne registriert und konsumiert, wenn ihre Vorzeichen nicht zur Debatte stehen… und Vorzeichen sind nicht eine Sache des Einzelnen.
I THINK WE HAVE A GOOD TIME entwirft eine mythische (oder mythologisierte?) Geschichte über die vorgetäuschte Selbstbestimmung desliberalen, aufgeklärten Einzelnen und über die Wandlungsfähigkeit dieser seinen „Selbstbestimmung“. Modellhafte persönliche Lebensentwürfe, gesellschaftssystemeigene, vertrauenserweckende Mechanismen und propagierte globale Vorstellungen werden auf der Bühne gelebt, gegeeinander ausgespielt und durcheinander gewirbelt, umder absoluten Wahrheit, die im Allgemeinen dem Mythos und den Helden sowie deren Handlungen und Absichten vorauseilen, ein –  wie es nur sein kann –  zweifelhaftes, verwobenes und vielleicht nur in Ansätzen zutreffendes Denkmal zu setzen. Und hierbei wird ein Rückgriff auf vergangene Epochen nicht vonnöten sein – als Inspirationsquelle dient die heutige (westliche) Wirklichkeit.

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Konzept: Karl Karner und Linda Samaraweerová
Performance: Karl Karner, Sabile Rasiti, Valentin Ruhry,Linda Samaraweerová, Lena Wicke-Aengenheyster
Dramaturgie: Laura Samaraweerová, Bruno Batinic
Künstlerische Assistenz: Laura Samaraweerová
Bühnenbildinstallation: Karl Karner
Lichtdesign: Victor Duran

Lentos Museum, Triennale 1.0

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